Trennt man eine Salzlösung und reines Wasser durch eine semipermeable Membrane, so ist dieses System bestrebt, einen Konzentrationsausgleich herbeizuführen.
Das Verfahren der umgekehrten Osmose ist ein bewährter, äusserst umweltfreundlicher und im Aufwand denkbar rationeller Weg, um gelöste Salze aus natürlichen Wässern zu entfernen. Die Entsalzung erfolgt auf rein physikalischem Wege, so dass nur für ggf. notwendige Vorbehandlungs- bzw. Nachbehandlungsschritte Chemikalien in geringen Mengen benötigt werden. Die Entsalzung wird mittels halbdurchlässiger Membranen erreicht, welche aufgrund ihrer Struktur gelöste Salze, aber auch organische Stoffe (TOC), Bakterien und Viren nahezu vollständig zurückhalten. Das erzeugte Reinwasser steht kontinuierlich zur Verfügung, das entstandene Konzentrat kann ohne weitere Behandlung in die Kanalisation geleitet werden. Sind eine Salzlösung und ein reines Wasser nur durch eine halbdurchlässige („semipermeable”) Membrane getrennt, so verdünnt sich die Salzlösung nach dem Naturgesetz der Osmose durch „Ansaugen” von reinem Wasser, welches die Trennmembrane durchdringt. Dieser Vorgang bewirkt eine Volumenvergrösserung der Salzlösung und somit eine Druckdifferenz zwischen Lösung und Wasser, allgemein als „osmotischer Druck” bekannt. Übt man auf die Salzlösung künstlich einen grösseren als den osmotischen Druck aus, so tritt eine Umkehrung des Vorganges ein: Wasser wird durch die Membrane in umgekehrter Richtung „gepresst”, wobei die gelösten Anteile zurückbleiben.
Rohwasser wird mit einer Hochdruckpumpe gegen die Membrane gepresst, die in druckfesten Behältern (Modulen) eingebaut ist. Reinwasser (Permeat) dringt durch die Membranen und wird kontinuierlich entnommen. Zurück bleibt eine aufkonzentrierte Lösung (Konzentrat), die problemlos abgeführt werden kann. Abhängig vom Salzgehalt des Rohwassers werden je nach Anwendungsfall Pumpendrücke zwischen 7 bis 10 bar benötigt. Es stehen Membrantypen für Rohwasser mit einem Salzgehalt bis ca. 7.500 ppm (Betriebsdruck max. 25 bar), sowie bis ca. 38.000 ppm (Betriebsdruck max. 70 bar) zur Verfügung. Eine Vorbehandlung des Rohwassers ist bei allen Membrantypen erforderlich, um eine betriebssichere und wirtschaftliche Arbeitsweise zu erzielen. Normalerweise wird dies durch Enthärtung bzw. Stabilisierung erreicht. Unter Berücksichtigung der Membranart sowie der vorhandenen Rohwasserzusammensetzung und der gewünschten Permeat- bzw. Konzentratqualität wird die entsprechende Vorbehandlung sowie gegebenenfalls eine Nachbehandlung des Permeats ausgewählt.
Umkehrosmoseanlagen werden bevorzugt dort eingesetzt, wo kontinuierlich entsalztes Wasser benötigt wird. Die Haupteinsatzgebiete finden sich im Bereich der Dampfkessel-, Kühl- und Klimatechnik, Getränke- und Lebensmittelherstellung, Pharma- und Kosmetikindustrie, Labors, Apotheken, Krankenhäuser; Spülwasser für die Oberflächenveredelung und Waschanlagen, Giesswasser für den Gartenbau, Brack- und Meerwasserentsalzung. Kurz: überall dort, wo besondere Anforderungen an die Wasserqualität gestellt werden.
Umkehrosmoseanlagen zeichnen sich durch kompakte Bauweise, geräuscharmen Betrieb, hochwertige, modernste Bauteile, lange Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit aus. Über einen Mikroprozessor werden die Verfahrensschritte gesteuert und überwacht, so dass der Bedienungsaufwand auf ein Minimum beschränkt wird und ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet ist. Durch Vormontage und Probelauf im Werk werden kürzeste Montage und Inbetriebnahmezeiten erreicht. Lieferbar sind auch in Container vormontierte Anlagen. Umkehrosmoseanlagen haben sich weltweit auch unter kritischen klimatischen Bedingungen auf allen Gebieten der Entsalzung bewährt. Es gibt sowohl standardisierte, als auch massgeschneiderte Anlagen entsprechend den besonderen Kundenbedürfnissen in jeder Grössenordnung.